Die Kräfte der Natur zu nutzen (2006)

Willst die Kräfte der Natur du nutzen,
so lasse dich herbstens vom Sturmwind putzen.

Winters genieße die Ruhe und Stille,
tauch' hinab zu den Wurzeln,
finde deine Quelle.

Im Frühjahr dann
das neue Grün dir ersprieße,
die frische Luft und Sonnenstrahlen genieße.

Im Sommer gelangst du zu üppiger Fülle,
mit leuchtenden Farben schmücke deine Hülle.

Im Herbst gelangst du
in den Genuss deiner Reife,
und dann beginnt der Kreislauf
mit einer neuen Schleife.

So geht das Leben beständig dahin,
und vielleicht reicht das aus,
als Antwort auf die Frage
nach einem Sinn.

Heil dem Heiler (2006/03/27)

Heil dir,
der du andere heilst,
heilen hilfst!

Bedenke, dass Heilung, die eintrifft,
eine Gnade Gottes ist,
des Lichtes, das der Seele
des einzelnen innewohnt,
der oder die dich um Hilfe angingen.

Eine Gnade,
die dem Augenblick innewohnt,
in dem ein Mensch seine Hand,
ob widerstrebend oder
vertrauensvoll, in die deine legte,
auf dass du dich heilend,
helfend erfahren mögest,
wie es deinem Weg,
dem Weg, den du gewählt und
vielleicht unter mancherlei Mühe
gegangen bist,
entspricht.

So wirken wir miteinander,
an dieser Skulptur,
deren unzählige Einzelteile
das Unsagbare, Schöpferische
in jedem Augenblick
in seinen Händen hält.
Sich ständig verändernd,
zusammenwirkend in allen Widersprüchen,
auf ewig eins.

Heil dir, Heiler,
der du Licht in die Welt bringst,
indem du andere Menschen
in ihrem eigenen bestärkst.

Heil dir, Heiler,
der du deinen Teil
der Schöpfung erfüllst.
Heil.

Dornröschenland ist abgebrannt (2004/07/02)

Dornröschenland ist abgebrannt
Prinzlein fein ist weg gerannt
schlaf, Prinzessin, schlaf.


Dornröschen ist erwacht,
doch wer hat’s wach gemacht?
Nicht dein Kuss,
der heiß ersehnte,
sondern der Schluss,
den fern ich wähnte.
Nun ist das Märchen aus,
und du und ich,
wir geh’n nach Haus.

Zurück bleibt eine Leere,
merkwürdigerweise aber
keine schwere.
Traurig bin ich, ja,
doch leicht,
und fühlt‘ ich mich
nicht so normal,
fänd ich’s wirklich sonderbar.

Ob ich auf dich warte?
Na warte, sagte Schwarte. :-)

Betthupferl für R. (2004/05/06)

Ich wünsche dir:
so sternenklar
die Nacht dir
überm Bette stehe
dass ich
obwohl es Nacht
schon war
bis hin zu dir
lächeln könnte.

about you (2004/05/05)

I long for you,
to hold you tight
and while away
day into night.

To sleep
- or maybe not so much -
be able to
reach out and touch
your sleeping face
your sloping back
very softly
so as not to wake you up.

I understand
your head is full,
that there are things
you have to work out
alone
inside your skull.
I understand the way
you think
is slow like watching a stone
through dark waters sink.

I don't complain.
Please don't get me wrong.
I only wanted you to know
it's not just my loins
singing their reckless song.

But more than having you with me
I want you to have calm
and faith
and see
all the beauty
that your future,
your dreams come true,
could be.

This is about you.
Not about me.

Grieving for love lost

A stranger passing through
you drew it out of me
your shining brown eyes
all there was for me to see.

Love bubbled over
spilled over my face
and I didn’t stand up for it
- oh shame, oh self-disgrace.

Once I was giving
sharing freely of what I had in store
confident that there was
plenitude, forever more.

Loving just for loving’s sake
for the joy of being free
and – ulitmately, uniquely – me.

Then I got rebuked,
harshly refused, put down
And subsequently
- why, to this day I don’t know –
let shining love down.

Abandoned out of fear
of being hurt again to the core
that which I no longer believed
to be a safely trodden shore.

Barren I fell.
Isolated I got.
Tied my soul down with iron bonds
stayed firmly in one spot.

Now rocks, they might agree
to being treated like that.
With my soul however,
ill that treatment sat.

It longed to be free,
free to feel love’s gentle waves,
lapping against the shore.
As I refused myself that,
and as time went on by,
the tide rose, and rose,
its furious breakers forcefully
beating my heart sore.

Sine then there have been
many changes.
I learnt to give my spirit rein,
and pressure levelled off.
I shan’t now here in details go,
for fear that you might scoff.
Just let it be said,
the changes were good,
and I am now in a wholly different mood.

However,
I’m sorry to recognize
my love isn’t yet set free.
It still strains against the
boundaries that fear instilled
in me.

But love will not be tied down fast
love needs to be free.
And so I go on longing
for what in your face I see.

Go on longing for a loving touch,
and yet I deeply know
that until I get my courage up
it won’t happen as such.


Inspired by Karl Steyaert, Findhorn

Ich verlasse die Straßen (2003/09/13)

Ich verlasse die Strassen
gehe ein in das Licht
umarme das große "Fürchte-dich-nicht".

Die Welt hat sich gedreht,
der Herr hat mir den Kopf verdreht.
Die Welt hat sich gewandelt,
mein altes Weltbild verschandelt,
er hat das Kaleidoskop bewegt,
die Wirklichkeit gedreht.

Ich habe die Wahrheit in mir,
hab sie immer, hab sie hier,
und will nur noch eins,
danach leben, oder keins.

Werd's manchmal vielleicht vergessen,
zulassen dass Sorge und
Angst an mir fressen
doch kehre ich stets zurück
ins Jetzt und Hier
komme stets zurück zu mir
und zu guter Letzt zu Dir.

Ich verlasse die Gleise
die mir einst vorgegeben
trete ein in die Wildnis
meines noch ungeschöpften Lebens,
verlasse die Wege
tauche ein ins Nichts
und umarme auf ewig
das große "Ich bin" / "Bin nicht".