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Selbstmitgefühl


Selbstmitgefühl ist eine
aus warmer Sahne
gehäkelte Decke;
ist die Art, wie ich
mich sanft und liebevoll
an Depri-Tagen necke.

Selbstmitgefühl ist eine
Wortneuschöpfung, klar -
klingt zunächst etwas
sperrig. Ist aber
wirklich, wirklich wunder-
bar.

„Liebe dich selbst
wie deinen Nächsten“,
ist nur dann guter Rat,
wenn der Nächste sich
selbst gerne, ja gar: Lieb
hat. Wie das geht, haben so
viele von uns nie ge-
oder längst verlernt.

Selbstmitgefühl ist noch
an keiner Schule Kern
dessen, was wir Kindern
vermitteln; lehren sie
stattdessen das Streben nach Titeln...

Doch statt uns zu messen
und zu vergleichen, wäre
es heilsamer, wir würden
uns selbst freundlich
die Hände reichen.

Uns und das Leben so
nehmen, wie wir hier und
heute gerade stehen -
so zu sein, wie wir sind,
ist ein Grund für Verbindung,
zutiefst menschlich,
und kein Vergehen.


06.07.2017
© Constanza Fest, 2017.

Musik verbindet

Sommer! Naja, ok, erst ist der Frühling dran.


An diesem Märztag hat er sich mächtig ins Zeug gelegt. Sonne, blauer Himmel, linde Temperaturen. In der Stadt waren viele Menschen auf der Straße, saßen in Cafés auf den Außenterassen - die Stühle meistens noch mit Decken ausgerüstet.

Ich kam von der Praxis, wollte die Sonne genießen und etwas essen. Auf der Terasse vom Elisengarten ging beides prima.


Die Idee hatte aber nicht nur ich, sondern halb Aachen. Jedenfalls sah ich keinen freien Tisch. Also artig eine Dame, die allein an einem Vierertisch saß, gefragt, ob ich mich dazu setzen dürfe. Ich durfte.


Aber als die Dame die Zigaretten auspackte, hielt ich doch wieder Ausschau nach einem freien Tisch. Fast sofort wurde einer direkt an der Vorderkante der Terasse frei. Ich stand auf, meinen Rucksack in der Hand. Tat die 1,5 Schritte zum nun freien Tisch - und bemerkte, dass sich von den Treppen her ein Mann ziemlich genau zur selben Zeit, im selben Tempo, auf denselben Tisch zubewegte.

Ungerührt setzte ich meinen Rucksack auf einen Stuhl, und holte noch meine Handtasche. "Wollten Sie auch auf die Terasse" fragte ich ihn. Er schien etwas verärgert, wie er da inzwischen neben dem noch freien Stuhl des Zweiertischs stand. "Ja, allerdings, ich wollte mich hierhin setzen," erwiederte er pikiert. 


Gelassen meinte ich, "Na, dann setzen wir uns zusammen hin," und machte es mir bequem. Etwas steif nahm er ebenfalls Platz, drehte den Stuhl so, dass er mir die Seite zuwandte, und lehnte den Oberkörper weg von mir. Hm. Kurz bedauerte ich, den halben Vierertisch für einen halben Zweiertisch und einen Tischpartner eingetauscht zu haben, dessen Körpersprache ich entnahm, er wünsche nach diesem Auftakt keinen Kontakt. Nun ja.

Erstaunt bemerkte ich, dass ich das weder bedrückend noch ärgerlich fand, und mich auch nicht fragte, ob ich was falsch gemacht hätte oder an seiner schlechten Laune Schuld sei. Wirkte der MSC*-Kurs etwa schon?



Ich hatte einen Haufen Noten dabei, und freute mich darauf, sie im Sonnenschein durchzugehen, bis das Essen kam. Bevor ich mich hinein stürzte, bemerkte ich versöhnlich zu meinem Gegenüber etwas in der Art, dass wir uns anscheinend gleichzeitig auf den Tisch zubewegt hätten. Es grummelte etwas Unverständliches von der anderen Tischseite, widerstrebend zustimmend, schien mir.

Ob er denn Raucher sei, fragte ich noch, da ich ja Essen bestellt hatte, und mir ansonsten doch einen anderen Tisch gesucht hätte. "Nein," grummelte er wieder, er wolle ja eben auch essen. Und bestellte sich die Kohlroulade.



Ich vertrieb mir die Zeit mit den Noten, und nahm es so auch gar nicht krumm, dass sein Essen, obwohl später bestellt, zuerst kam. Allerdings ohne Besteck, und so gab ivh ihm meins - schrecklich, das Essen dampfend, duftend, vor sich stehen zu haben, und warten zu müssen, bis der Kellner endlich Messer und Gabel bringt... Als er auf mein "Guten Appetit" hin "Danke" sagte, klang er schon nicht mehr so knurrig.



Und tatsächlich - als mein Essen dann auch kam, sprach er mich an, ob ich Musikerin sei - er habe da doch eben Noten gesehen?

Als er hörte, dass ich mir seit knapp einem Jahr autodidaktisch Gitarre beibringe, war er erfreut, und gestand, selbst ebenfalls Gitarre zu spielen, in einer Band. Und so entspann sich ein lebhaftes Gespräch zwischen uns, dass sich schnell nicht mehr nur um Musik, sondern auch um Lebensträume drehte, den Mut, diese umzusetzen; um die Ängste, die einem dabei begegnen, um das große Glück, bedingungslos geliebt zu werden, und vieles mehr. Wir lachten viel, und berührten auch schmerzliche Punkte, in uns selbst, durch unser Mitteilen.



Seine Geschichte, wie er dazu gekommen war, seinen Job an den Nagel zu hängen und nur noch Musik zu machen, fand ich ermutigend und inspirierend. Schaut in den nächsten Tagen mal wieder hier vorbei, ich werde sie auch aufschreiben.

Nachtrag

Sehr witzig fand ich, dass ein Mann, der etwa 30cm neben, aber eine Stufe unter uns, jenseits der Blumenkübel, auf den öffentlichen Stufen saß, dem Gespräch bald interessiert lauschte. Das konnte ich an seiner Kopfhaltung und Mimik klar erkennen.

In einer Gesprächspause erlaubte ich mir daher einen Spaß mit ihm, beugte mich zu ihm, und sagte, "Das Zuhören kostet übrigens 2 Euro 50!" Als er ertappt schaute, musste ich schallend lachen! Dabei hatte ich selbst schon auf den Stufen gesessen, und wusste, es war unmöglich, die Gespräche nicht mitzubekommen. Er fing sich schnell, gestand frei ein, zugehört zu haben, da er selbst Gitarre spiele, und setzte sich sogar kurz zu uns, bevor er ging.

*MSC: Mindful Self Compassion

Die Heilkraft eines Marmeladenbrotes

Neulich, es war an einem halbwegs trockenen Tag in einem sonst verregneten Sommer, habe ich jemandem im Garten geholfen. Wir haben zusammen Unkraut gejätet, uns unterhalten, und der Mann, dem der Garten gehört, rauchte einen Zigarillostummel, während er, wie ich, auf allen Vieren im Beet arbeitete.

Dabei schielte ich immer wieder sehnsüchtig auf die schwarzen Johannisbeerbüsche und ihre Früchte. Schließlich pflückte ich mir welche, und sie waren so schmackhaft, dass mir ein lautes "Ohhh, wie köstlich!" entfuhr. Was aus diesem kleinen Mundraub entstehen sollte, davon handelt diese Erzählung.


uschi dreiucker  / pixelio.de

Kühl

Meine Wangen sind kühl,
und kühl ist auch die Luft,
noch - jetzt, Ende April.

Während meine Hände aber
schon warm sind,
die Amseln trällern,
und das erste Grün sich
entfaltet an den vorher
so dürren Ästen.

Ah. Das erste Grün.
Der erste Geruch nach
frisch gemähtem Gras.
Die blühenden Sträucher,
während der Windhauch
noch vom vergehenden Winter
kündigt...

Da ich nicht mehr 20,
noch 30 bin, weiß ich ihn
tiefer zu schätzen,
diesen Neubeginn, den
mir die Natur
jedes Jahr schenkt.

Flüchtlinge kommen,
Rassisten schreien -
der Löwenzahn blüht
unbeirrt. 

Ich atme tief.


Freundschaft im Moment

Freundin
schon
seit Jahren
nun,
sitzt
schräg
mir
gegenüber.

Begegnung,
jedesmal;
neu,
wieder,
und wieder,
und wieder.

22.2.16

Erinnern an Raphael Peinkofer - 1

Die Menschen um mich sind alle 
bewegt - doch ich, ich sitze still.
Weil mein Körper seit der
Nachricht deines Todes
einfach nur still sitzen will.

Will sich nicht mehr wirklich
regen, außer langsam, mit
Bedacht. Denn die Botschaft
deines Todes hat mich
getroffen und wach gemacht.

Wach! Für die Kostbarkeit
des Lebens, denn ich lebe fort,
und nicht mehr du.

Wach! Für die Vergeblichkeit
des Strebens - keiner entkommt
dem Tod, nicht ich, später,
nicht jetzt: Du.

Wach! Für alles, was ich mit
dir geteilt hab', manches schön,
und manches nicht.

Wach! Für den kühlen Luftzug,
den Windhauch, der gerade jetzt
fächelt mein Gesicht.

Und machtvoll brach über mich
herein, dass jedes Leben endlich
ist: Das des Blattes, das des Baumes;
eine Tatsache, die man gar zu leicht
vergisst. Und erst im Tode eines
Lieben ganz ermisst.

Der Tod klopft an, als Teil
des Lebens; dein letzter Schuss
ein schmerzhaftes Geschenk -
das, wenn ich nachsinn', ich
wünschte ungegeben, doch
da es nun einmal in meiner
Seele hängt:

Wie geht Trauern, wie geht Schmerz,
da du mir so nahe warst?
Ich weiß, viel davon war
ausgedacht - doch elf Jahre,
immer wieder Begegnung,
die hab ich nicht allein' gemacht.


Das Buch ist zu. Es wird kein
neues Kapitel geben, hier endet
der Fortsetzungsroman. Und
auch mein vergeblich Streben,
dir zu helfen, dich zu retten -
welch' ein Wahn.

Der Hände gab es sicher viele,
nicht nur meine, ganz gewiss
- sie haben dich vielleicht eine
Zeitlang gehalten, im Leben,
doch am Ende hast du
den Frieden zu sehr vermisst. 
 
19.6.15, eine Woche, nachdem ich von Raphaels Selbstmord durch Erschießen am 17.5.15 erfahren habe.
 

Immer wieder

Immer wieder wird es leer
immer wieder bricht
meine Gewissheit zusammen
immer wieder meine Ich,
ich müsste von vorne anfangen.

Grabsche nach Mitteln,
den Abgrund zu füllen,
anstatt mich in seine
warme Stille zu hüllen.

Suche nach Weisung im Außen
und Texten,
lasse mich von Gedanken
becircen und verhexen.

Hoffe wider bess'ren Wissens
auf ein Rezept, das mir mein
Leben fertigt backt -
quadratisch, praktisch, nett.

Bin selten lang zufrieden,
find ich wohl jemals
wahren Frieden hienieden?

Werde ich das Wissen darum,
wer ich wirklich bin,
jemals so tief erfahren,
dass die Frage verstummt:
"Wohin?"

Sometimes (13/7/11)

Sometimes I watch TV from 5 to 9
sometimes I dine, and lunch, and dine,
all in the course of one hour's time.

Sometimes I gorge on chips and cake,
more often though I cook and bake.

Sometimes I'm kind, sometimes
I'm gruff, just like some days be
sweet while some are rough.

I've tried for years for this and that,
tried to fight against what I thought
was bad.

Looking closely, what I see, is neither
this nor that is me. All there is, is that I be.

der Sinn meines Lebens (13/3/2)

den Nacken meiner Katze kraulen,
wieder, und wieder, und wieder.
im Kino zu weinen.
Herzschmerz zu ertragen,
Höhen und Tiefen zu
nehmen, wie sie kommen.
Abzuspülen, wieder und wieder,
und zu kochen, neu, auch,
immer wieder.
Sucht und Kleinlichkeit, kleine
Lügen und Freundlichkeit,
sehen und dulden, im Spiegel
der anderen, im Bad.
nicht zu wissen was der nächste
Tag oder das Leben ganz allgemein
mir bringt, außer den Tod -
und dann noch, zu lieben,
alles was kommt,
wieder, und wieder, und wieder.

2.3.2013

Walking with a homeless man

On an overcast morning of May 2d, I was walking through the city center of my home town Aachen in Germany. The gray sky didn't bother me because trees were finally putting on their green spring dress, and the air smelled of flowers. I was on my way to catch a bus, walking quickly, and easily outpaced a man whose stumbling gait had already caught my eye. 

While passing him by, I cast a glance towards him, and saw that his head was hanging so low, his chin touched his chest. He was holding a bottle of beer in his left hand. The cap was on, but the bottle was already missing a third of its content. He looked like he could fall over any minute, and hurt himself. 

I stopped a couple of yards ahead of him, wanting to offer him my help to a nearby bench, but then, I hesitated. Everyone knows the kind of thoughts that raced through my head then: Nah, he's okay... I don't want to meddle/offend/get rejected/involved with a stranger who's probably drunk... I'm going to miss my bus... And listening to them, on I went. For three or four steps. Then I stopped dead in my tracks, told myself: Damn it! Your heart is telling you go, so go. 

I turned on my heels and went to stand next to him, gently cupping my hand beneath his elbow to let him know I was there – his head hung so low, he probably could only see my shoes, if he was paying any attention at all. 
„Hi“, I said, „can I help you? Maybe to one of the benches in the park?“ We were just passing it by, but as the lawn had been newly sown, crossing to the nearest bench, barely 15ft away wasn't an option. And I didn't know if that's where he wanted to go, it was just my idea, after all. He barely lifted his head, and mumbled: 
„Why? 'cause you think I'm going to fall over?“ His voice didn't sound aggressive, just a bit mocking. 
„Yes“, I replied, feeling a strange little twinge in the chest, „I saw the way you walk and I was worried you'd fall and hurt yourself.“ 

There was a bit of silence during which I slowly walked alongside of him, still cupping his elbow, providing gentle support but ready to pull back at any moment should he show signs of not wanting my help.
“Well dang!” he finally replied, mildly surprised, allowing my touch. 

We then got chatting a bit, with frequent pauses in the conversation whenever he concentrated on walking (or maybe, thinking): About the park, and that obviously people had already stepped onto the freshly sown lawn. He asked what I had been doing in town, and where I was going. I forgot about my bus. Finally, we reached a bench on one of the central town squares. It had taken us about 5 to 10 minutes to walk the distance, maybe 40yds. There, he sat, and I sat down by his side, not sure why, as I'd forgotten any idea of helping him. Or of catching my bus, of having to prepare a study group meeting for that evening. 

My eyes were drawn to his deeply chapped hands. They were clean, but the splits were black - they must be pretty deep. I touched one hand, hesitatingly taking it in mine, looking at his nails (cut short and clean but with terrible cuticles, which, he suddenly said, had never been really good, even earlier in life), turning it around, looking at the places where obviously the splits had become infected. 
“Does that hurt?” I wanted to know, not really expecting an answer. 
“Not anymore”, he said, raising his head and looking straight at me, with slightly veiled, blue eyes: “Only in the beginning, when it was cold...” 

Suddenly, he turned over the hand that I was holding. Now, he was the one holding my hand, and used his other one to explore my skin, even pushing up my sleeve to touch my forearm. For a split-instant, I was scared, but then I realized he was just curious, and indeed: “Mine's like sandpaper,” he grumbled, releasing my arm. We looked at each other, and though my heart hurt, I stretched out both my hands towards him and said: “Well then, one peeling, please!” I think he didn't even smile. I was so sad and happy at the same time, my heart full of love and pain and compassion, I felt like crying, but all I could think of was that little joke.

We sat there for a couple more minutes, maybe 15, talking: About money, about what he wanted out of life (“I'm not going to accomplish anything great anymore, not like you - Right - I just want to be able to do the things I set out for myself in the morning, go through with them so I have a sense of achievement, and be able to do the things I enjoy doing.” Geez, that's exactly what I'm struggling to do, I thought).

Sometimes, I had to go into a huddle with him, to understand what he was saying when his head was hanging down again. You should have seen the looks some well-dressed passers-by gave me, a mixture between wonder and disgust, like I was doing something wrong.

After a while, I bade him goodbye. It was hard, walking away, thinking I really hadn't done anything tangible at all to help him. Once I had rounded the corner, I finally let the tears flow. But it wasn't all sadness. I was grateful that I'd been able to let myself be so deeply touched by this meeting. I was grateful that the man had answered some of my long held questions about how homeless people live. And I was grateful for the love I'd felt for him.

Etappen (2007/11/20)

Etappen geschehen,
Schritt für Schritt,
es gerinnt der Zauber,
mit und mit.

Das was zu Anfang
so schemenhaft war,
stockt und wird wirklich,
zauberhaft klar.

Geh nur voran,
mal taumelnd,
mal schwebend,
zögerlich gar oder
vor Sehnsucht bebend.

Etappen geschehen,
auch ohne Willen
- wisse, es wandelt
 im Leben
alleine die Stille.

Safeguards of loneliness

Watching the world
from my desk
from behind safe-guards
of haughtiness
movie stars rise and grow old
only to be followed of news
of another democracy – no, dictatorship!
on the sway,
somewhere, far away.

Not of interest to me,
as in people and humanity, mostly
a nuisance I see.
children are born
by women I used to know
as carefree students at school.
their children blossom
into their teenage years -
while mine leave me
with unshed cries and tears.

From behind my safe-guards
of loneliness, I watch
people going about their busy-ness,
too busy to breathe, to feel,
to sense, while I, though living leisurely,
lack courage to let my heartbeat free.

From my desk, I watch,
the internet brings it to me,
this idealized fantasy
we deem reality, knowing
it's make believe,
and yet unable to retrieve
our eyes, trained on the sparkle,
back to our own garden patch,
Where the grass needs trimming,
the dishes need being done,
checkbooks need being balanced,
and chores are never really done.

Like you, I yearned for the “somewhere,
over the rainbow”, where life would be
better, smoother, either more or less so.
But I'm starting to grow older,
and running away from truth
convinces me no more, tires me
to my unknown core.

There are only so many movies to see,
so many ice cream cones to eat,
so many bags of chips to consume, so
many flings to loose yourself in...

One day, everything you used
to run away will taste like ash and cinder,
if not to your palate, due to the omnipresent glutamate,
then to your true nature, your only soul and mate.

It will never cease to beckon, quietly
but doggedly reminding you
there's more to life if you are
willing to venture further while
without a clue.

nass (2008/04/23)

ich lasse alles los
vernunft, ratio
fahren gemeinsam schlitten den bach herunter
ist alles egal
nimm mich mit
brausender fluss
tosende gischt des lebens
mach mich nass
mach mich nass
ich will nicht länger
an deinem ufer sitzen
tatenlos zuschauen
immer schön entfernt
so – ja, um trocken zu bleiben.

Nein.
Nicht mehr.
Ich nicht mehr.

Mach mich nass,
ich bitte dich darum,
mach mich nass
mit allem was du bist
und was du mit dir bringst
nimm mich
erfahre mich
erspüre mich
lass mich mich selbst erfahren
zu mir kommen


einsam sein
so wie mensch
immer einsam ist
gefangen in dieser sterblichen hülle
von geburt an bis zum tage
unseres todes