Die
Menschen um mich sind alle
bewegt -
doch ich, ich sitze still.
Weil
mein Körper seit der
Nachricht
deines Todes
einfach
nur still sitzen will.
Will
sich nicht mehr wirklich
regen,
außer langsam, mit
Bedacht.
Denn die Botschaft
deines
Todes hat mich
getroffen
und wach gemacht.
Wach!
Für die Kostbarkeit
des
Lebens, denn ich lebe fort,
und
nicht mehr du.
Wach!
Für die Vergeblichkeit
des
Strebens - keiner entkommt
dem
Tod, nicht ich, später,
nicht
jetzt: Du.
Wach!
Für alles, was ich mit
dir
geteilt hab', manches schön,
und
manches nicht.
Wach!
Für den kühlen Luftzug,
den
Windhauch, der gerade jetzt
fächelt
mein Gesicht.
Und
machtvoll brach über mich
herein,
dass jedes Leben endlich
ist:
Das des Blattes, das des Baumes;
eine
Tatsache, die man gar zu leicht
vergisst.
Und erst im Tode eines
Lieben ganz ermisst.
Lieben ganz ermisst.
Der
Tod klopft an, als Teil
des
Lebens; dein letzter Schuss
ein
schmerzhaftes Geschenk -
das,
wenn ich nachsinn', ich
wünschte
ungegeben, doch
da
es nun einmal in meiner
Seele
hängt:
Wie
geht Trauern, wie geht Schmerz,
da
du mir so nahe warst?
Ich
weiß, viel davon war
ausgedacht
- doch elf Jahre,
immer
wieder Begegnung,
die
hab ich nicht allein' gemacht.
Das Buch ist zu. Es wird kein
neues
Kapitel geben, hier endet
der
Fortsetzungsroman. Und
auch
mein vergeblich Streben,
dir
zu helfen, dich zu retten -
welch'
ein Wahn.
Der
Hände gab es sicher viele,
nicht
nur meine, ganz gewiss
-
sie haben dich vielleicht eine
Zeitlang
gehalten, im Leben,
doch
am Ende hast du
den
Frieden zu sehr vermisst.
19.6.15,
eine Woche, nachdem ich von Raphaels Selbstmord durch Erschießen am
17.5.15 erfahren habe.
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