du schaust aus dem Fenster
es ist dunkel und kalt
ein Geruch wie von Rauch
erreicht deine Gestalt
es fröstelt die Nachtluft,
dennoch lockt dich der Duft
von einem Holzfeuer,
das irgendwo brennt
- rauh riecht die Luft
du meinst fast das Knistern
den Funken zu spüren
das Brennen des Holzes
das Knacken zu hören
Harz verbrennt
würziger Duft
ein Windhauch verweht’s
- nur kalt ist nun die Luft
du schließt das Fenster
schauderst etwas
der Blick durch die Lamellen
der Jalousie zeigt
draußen tut sich wenig
schräg gegenüber
im Altenheim
geht eine Reihe von Fenster
an
ein Gang wird’s wohl sein
die Nachtschwester
schlurft ihre Runde
du schauderst
denkst an die armen Alten,
ruhiggestellte Kunden und Gestalten.
Leben spielt sich im Geheimen ab
das was wir sehen
schreiben wir es nicht nieder
nehmen wir mit ins Grab
drum schreibt
auf dass sich unser Bild
veränd’re
das des Nachbarn
das der Welt
bitter nötig ist’s
sonst verenden wir noch..
Ein anderes Weltbild?
Bitte, wie bestellt.
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